ÜBER ERICH HAUSER
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Der Bildhauer Erich Hauser ist am 28. März 2004 im Alter von 73 Jahren auf seinem Anwesen in Rottweil am Neckar gestorben. Aus einfachen Verhältnissen auf der Schwäbischen Alb stammend, hat er sich nach einer Lehre als Stahlgraveur die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten als Bildhauer weitgehend autodidaktisch angeeignet.
Der Durchbruch zur öffentlichen Anerkennung gelang ihm in den sechziger Jahren, als er mit abstrakten Plastiken, die von einem rauen expressiven Duktus einer »enthusiastischen Produktion« (Heinz Fuchs) gezeichnet waren, rasch zum führenden deutschen Stahlbildhauer seiner Generation aufstieg. 1963 mit dem Kunstpreis Junger Westen ausgezeichnet, nahm er an der documenta 3 und 4 teil und erlangte 1969 mit dem Gewinn des Großen Preises der Biennale von São Paulo höchste internationale Anerkennung. Im folgenden Jahr wurde er in die Berliner Akademie der Künste gewählt, der er als aktives Mitglied bis an die Schwelle seines letzten Lebensjahrzehnts verbunden blieb.
Mit seinen mittlerweile zu raumgreifenden, silbern glänzenden Säulenformationen gereiften Arbeiten avancierte er in den siebziger Jahren zu einem der erfolgreichsten Bildhauer im öffentlichen Raum der Bundesrepublik Deutschland. Daneben tat er sich als Förderer junger Künstler und Kunstvermittler hervor, gründete einen Kunstverein, organisierte Stadtfeste und machte sein Anwesen in Rottweil zu einem weit über die Grenzen der Region hinaus bekannten Zentrum eines nachgerade barocken Kunst- und Lebensstils. In den achtziger Jahren galt sein Interesse zunehmend dem Ausbau dieses Anwesens zu einem eindrucksvollen Park, den er 1996 zusammen mit seiner Kunstsammlung in eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung der Künste überführte. Seit 1990 war er aufgrund einer schweren Erkrankung seiner Frau in seinem Aktionsradius erheblich eingeschränkt. Der erzwungenen Konzentration entsprang ein noch kaum bekanntes Spätwerk von graziler Eleganz und Leichtigkeit. |